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Neue Anwendungskonzepte entwickeln

Produkt-Ergonomie geht weit über das Produkt hinaus

Beim Schlagwort Produktergonomie denkt man in erster Linie an Produkte, die perfekt in der Hand liegen und gut zu bedienen sind. Damit beachtet man ein Produkt jedoch nur unter den Aspekten Greif- und Bedienergonomie. Der Arbeitsprozess in dem das Produkt genutzt wird bleibt ausser Acht, obwohl dieser einen erheblichen Einfluss auf das Design hat.

Ergonomie ist ein wichtiges Teilgebiet der Arbeitswissenschaft. Sie lässt sich fundamental in zwei Bereiche unterteilen: Produktergonomie (micro ergonomics) und Produktionsergonomie (macro ergonomics). Dabei ist der übergang zwischen beiden Teilgebieten bei komplexen Mensch-Maschine-Systemen oft fließend.

Als Bindeglied zwischen Arbeit, Technik und Mensch ist die Ergonomie eine interdisziplinäre Wissenschaft, die einen sehr großen Bereich bei der Arbeits- und Systemgestaltung zusammenwirkender, wissenschaftlicher Teilgebiete umfasst: So wird die auf der Systemtheorie basierende, analytische Behandlung ergonomischer Fragestellungen von Mensch-Maschine-Systemen, beispielsweise in Bezug auf die Funktionsaufteilung zwischen Mensch und Maschine, den Automatisierungsgrad oder die aus der Systemintegration resultierenden Randbedingungen der Mensch-Maschine-Schnittstelle als Systemergonomie bezeichnet.


Anwendungsszenario, Gebrauchssystematik, Nutzerorientierung
Aktionen: Verwenden, betreiben, transportieren, aufbauen, einrichten.

Ergonomie gliedert sich anhand des Gegenstandsbereichs üblicherweise in die Produktergonomie (micro ergonomics) und in die Produktionsergonomie (macro ergonomics). Dabei ist der übergang zwischen beiden Teilgebieten bei komplexen Mensch-Maschine-Systemen oft fließend, weil bei der ergonomischen Produktgestaltung der spätere Nutzungskontext wesentlich ist. Beispielsweise sollte die Arbeitsmittelgestaltung (Produktergonomie) stets unter Beachtung der Arbeitsbedingungen wie Arbeitsumgebung und Arbeitsaufgabe (Produktionsergonomie) erfolgen. Besonders bei der Produktergonomie ist nicht nur ein aus ergonomischer Sicht angemessene Gestaltung, sondern ein auch formalen, visuellen, akustischen und haptischen Ansprüchen genügendes Design erforderlich, um die Marktattraktivität der Produkte sicherzustellen.

Gebrauchsszenarien

Greifergonomie
Aktionen: Greifen, tragen, halten, umschliessen; führen, schalten.

In der Anthropometrie beschäftigt man sich mit der Erfassung und Beschreibung der Eigenschaften des menschlichen Körpers (statische Anthropometrie: Körperbau und Körperkräfte) sowie der Körperbewegungen (dynamische Anthropometrie) im Rahmen der räumlichen Arbeitsplatzgestaltung. Die Anpassung technischer Systeme an die Fähigkeiten und Fertigkeiten des Menschen wird auch als Anthropotechnik bezeichnet. Anthropometrische Maße werden in Normen, Bestimmungen und Zertifizierungen gefasst und sollen Qualitätsstandards garantieren. Ergonomische Fragestellungen ergeben sich häufig aus dem konkreten Anwendungsfall. Lösungen/ Weiterentwicklungen sind oft nur durch empirische Modelle zu evaluieren.

Griffe

Bedienergonomie
Aktionen: Eingeben, einstellen, leiten, interagieren, anzeigen, informieren, erklären, erfassen, kontrollieren.

Die Software-Ergonomie beschäftigt sich mit der menschgerechten Gestaltung der Mensch-Rechner- oder Mensch-Computer-Interaktion.
Wesentliches Arbeitsgebiet ist die Gestaltung und Bewertung von Benutzungsschnittstellen für interaktive rechnerbasierte Systeme im Hinblick auf das technisch gegebene Informationsangebot und den zur Aufgabenausführung erforderlichen Informationsbedarf des Nutzers.
Neben den vielfältig im Büro- und Privatbereich verwendeten Softwareprodukten betrifft dies auch Softwaresysteme für die Maschinensteuerung in Produktionsbereichen, die Prozessführung und Fahrzeugführung, aber auch Systeme, die wir täglich gebrauchen, wie z. B. Haushaltsgeräte, Fahrkartenautomaten, Geräte der Unterhaltungselektronik etc. Die Untersuchung und Gewährleistung der Gebrauchstauglichkeit technischer Systeme ist Gegenstand des Usability Engineering.
Die Aspekte der menschlichen Informationsverarbeitung werden sowohl durch die Wahrnehmungsphysiologie als auch die Wahrnehmungspsychologie und Kognitionspsychologie aufgeklärt.

Interfaces

Sitzplatzergonomie
Aktionen: Sitzen, ruhen, verweilen, konzentrieren, lernen, fahren.

In einigen Anwendungsfeldern haben sich domänenspezifische Teilbereiche der Ergonomie entwickelt.
Da sich die Ergonomie als Bindeglied zwischen Mensch und Technik begreift, kommt den Ingenieur- und Humanwissenschaften sowie Design und Informatik eine hohe Bedeutung in der Ergonomie zu. Fragen der physiologischen Eigenschaften des Menschen werden - insbesondere in Bezug auf die körperliche Leistungsfähigkeit - durch die Arbeitsphysiologie behandelt. Die Wechselwirkungen zwischen der Arbeit des Menschen und seiner Gesundheit sind Gegenstand der Arbeitsmedizin.
Aus psychologischer Perspektive werden ergonomische Fragestellungen in der Arbeitspsychologie behandelt, wobei sich die Ingenieurpsychologie speziell mit der Gestaltung von Mensch-Maschine-Systemen befasst. Das Spektrum der hier behandelten Fragen reicht von der menschlichen Zuverlässigkeit auch über die Aspekte der psychologischen Konstrukte zur Bewertung von Mensch-Maschine-Systemen und Mensch-Maschine-Schnittstellen bis hin zu wahrnehmungs- und kognitionspsychologischen Aspekten.

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